Solaranlage / Energiezufuhr Einsteiger Guide von Fabian

Hallo 

Eine Solaranlage, tausende von guten Meinungen im Internet. Dies hier ist meine und ich habe das genau so bei meinem eigenen Camper gemacht. Meine Kunden sind damit auch glücklich. 

1.) Laderegler, PWM / MPPT?

Solarregler stellen die Verbindung zwischen dem Solarmodul und einer Batterie her. Wie der Name Laderegler schon vermuten lässt, regeln Solarregler den Ladestrom zur Batterie. Eine IUoU Ladekennlinie gehört heutzutage zum Standard und sorgt für schnelle und zugleich schonende Ladung einer Wohnmobil Batterie.

Unterschied:

Wenn du es genau wissen willst, lies doch hier nach:

https://www.amumot.de/solar-laderegler-12v-mppt/

Zusammengefasst: 
Ein PWM Laderegler ist Kostengünstiger und nimmts mit der Stromabrechnung nicht so genau. Technisch kein Problem, in deine Batterie fliesst etwas weniger Energie. (Im Beispiel: 67.5W) (Für Lithium Batterien ungeeignet) 

Ein MPPT Laderegler ist teurer und nimmts mit der Stromabrechnung extrem genau. So kann er mehr Sonnenenergie aus den Zellen in deine Batterie fliessen lassen. (Im Beispiel: 90W) 

Hier ein Beispiel: 

  • 100Wp bringen (Beispielhaft!!) in der Sonne 18V und 5 A (entspricht 90W)
  • Mit einem PWM Laderegler könnte man eine 13,5V Batterie mit 5A Ladestrom laden. Was einer Leistung von 67,5W (bei genau 13,5V) entspricht.
  • Mit einem MPPT Regler werden die 5A und 18V auf Batteriespannung umgewandelt und bei 13,5V fließen dann 6,66A (90W)

Ich persönlich verwendete 2 Jahre lang den günstigeren PWM Laderegler. Dieser reichte mir für Handy, Licht, Kühlbox. 
Da ich danach einen 6L 12V Boiler einbaute, habe ich auf einen Victron MPPT 75/15 gewechselt. Das reichte auch gut aus. 
Nun kochen wir jedoch induktiv im Bus und daher habe ich zusätzlich einen Ladebooster 30A von Victron verbaut. Uns reicht der Strom sehr gut.  

 

2.) Grösse der Solarzellen / Auslegung 

Hier einfach dargestellt:

Ein 100 Watt Modul liefert dir an einem Sonnigen Tag von Mai - September ca. 400 Wattstunden pro Tag. 

Du füllst also täglich dienen "Energietank" mit 400 Wattstunden auf. 

Hier über den Daumen die üblichen Verbraucher mit ihren Verbrauchsangaben:

Handy: Akku: 12 Wattstunden
Apple Mac Book Pro: Akku: 60 Wattstunden

Kompressorkühlbox: 10Watt / Stunde Verbrauch (Inhalt 5°, Aussentemp. 30°)

LED Beleuchtung ca.: 30Watt / Stunde Verbrauch

Wasserpumpe und andere Kleinverbraucher zusammen: ca. 100Watt / Stunde Verbrauch

Also, hier ein Beispiel:

du lädst an einem Tag...

2x ein Handy auf                                     (24Wattstunden)
1x ein Laptop oder Tablet auf                  (60Wattstunden)
Kompressorkühlbox 24h x 10 Watt         (240Wattstunden) 
LED Beleuchtung 4h x 30 Watt               (120Wattstunden)
Wasserpumpe / anderes 0.5h x 100Watt (50Wattstunden)

Ergibt:                                                     494 Wattstunden
Bei perfektem Wetter generierst du:       400 Wattstunden

Du siehst, du kannst so nicht Autark stehen. Bzw. deine Batterie ist ja voll, dann liefert die Batterie die Differenz und entlädt sich dann nach einiger Zeit. 

Zudem ist, vor allem in der Schweiz, nicht jeder Tag ein Sonnentag. Daher, rechne genügend Reserve ein. Die Unterschiede von 100 Watt zu 320 Watt sind nicht sehr hoch. Daher, vermesse einfach dein Dach und montiere soviele Panels wie darauf passen. 

Persönlich habe ich 260Watt und eine 150Ah LITHIUM Batterie verbaut. 
Ja, die 2 Panel à 130Watt habe ich sogar QUER auf dem Dach verbaut, damit die Fenster Platz haben. 

Mit den 260Watt und 150Ah Lithium sind wir Autark unterwegs. Wir laden sporadisch sogar unsere Elektrofahrräder im Auto wieder auf. 

 

 3.) Solar? Landstrom? Alternator Dual Batterie System? 

 Landstrom: 

Du baust dir eine CEE Dose aussen an den Camper und kannst so auf Campingplätzen einstecken. 
Empfehle ich nicht. 
Du bist verpflichtet einen LS / FI im Camper zu montieren (Bei mir im Shop trotzdem erhältlich) Diese Komponenten sind teuer und sollten vom Profi verdrahtet werden. 

 

Dualbatterie System:

Tönt einfach, ist aber in der Installation nicht so trivial. Deine Motoren- Starter Batterie zapfst du an und legst 2 Leitungen durch die Führerkabine nach hinten zu deiner zweit Batterie. Dazwischen ein Ladebooster oder ein Trennrelais. Das Trennrelais empfehle ich nicht, den Grund findest du in diesem Video:

 NUR Solar auf dem Dach reicht extrem weit. Den Ladebooster braucht man um induktiv kochen zu können oder als zusätzliche Sicherheit. (Redundantes System) Auch wenn man mal 2-3 Tage unter einem Baum parkierte ist man evtl. froh, dass die Batterie danach schnell wieder per Ladebooster geladen wird. 
Für längere Reisen, Reisen hauptsächlich in den Norden oder wenn man drin wohnt, ist ein Ladebooster natürlich ein Muss. Der Ladebooster ist DIE verlässliche Stromquelle. 

Wenn du unsicher bist: Einfach zuerst Solar und später falls notwendig den Ladebooster nachrüsten. 

 

Solar:

Die Solarpreise sind in den letzten Jahren extrem gesunken. Die Montage ist einfach und schnell gemacht, siehe Video unter "Ideen" auf meiner Homepage. 
Mit Solar lädt deine Batterie immer! Während dem Fahren oder auf deinem Standplatz. Rundum Sorglos Paket! Du musst nicht mehr an deine Batterie denken. Die ist immer voll. Auch wenn du am Schatten parkierst, etwas Strom fliesst auch dann! 

Ich habe meinen Landstromeingang noch NIE benutzt :-)

 

 4.) Batterien 

 Vorsichtig mit den Batterien! Nimm eine gute und geeignete Batterie. 
Die Batterien bei mir im Shop sind alle für Camper / Solaranlagen geeignet. 

Es gibt ca. 34 verschiedene Chemie Zusammensetzungen. 

Wir wollen mindestens eine AGM- Batterie. 
Optimal, wie meine, mit Deep Cycle Funktion. 


Wenn du es genauer wissen willst, kannst du hier nachlesen:
https://batteryworld.varta-automotive.com/de-de/gel-batterie-oder-agm-batterie-das-sind-die-unterschiede

 

AGM- Batterie: Durch die Fliese innendrin, sind diese besser für Offroad Anwendungen bzw. für Vibrationen während dem fahren geeignet. Meine Batterien haben eine Deepcycle Funktion, also kann mehr der angeschriebenen Kapazität genutzt werden. 

Lithium Batterie: In deinem Handy und in deinem Fahrrad sind Lithium Ionen Batterien verbaut. Diese haben eine hohe Energiedichte und sind etwas Heikel im Management. 
Die weit verbreiteste Camper Lithium Chemie ist daher die LiFePo4 Chemie / Bauart. Diese verwenden auch Elektro Stadtbusse usw. 
Falls du mehr über die verschiedenen Lithium Batterien wissen willst, ruf mich an. (NCM, LiFePo4 und deren Einbau Orte, Mangan Fragen, seltene Erden usw.) 

--> Eine LiFePo4 Batterie (Lithium Eisen Phosphat) ist eine sichere Sache. 
Wie alle Lithium Batterien braucht auch diese ein BMS (Batterie Management System). Dieses schaut sich jede Zelle einzeln an und versorgt diese optimal. Überladung und Unterladung ist somit nicht möglich. (Nur durch die Selbstentladung)  Die BMS sind jedoch immer integriert bei meinen Batterien. 

 

Blei Batterien <-> Lithium?


Bleibatterien sind schwer, die angeschriebene Energie ist nie 100% vorhanden, einen Drittel kannst du abziehen. Bleibatterien sind günstig und einfach zu handhaben. Diese halten je nach Anwendung zwischen 3-5 Jahre. 
(Kapazität sinkt über die Jahre und ist danach defekt) 

Lithium Batterien sind viel leichter, die angeschriebene Energie ist 100% drin (oftmals sogar 105%). Lithium Batterien sind teurer und halten bei normaler Anwendung locker 7-10 Jahre. (nach dieser Zeit noch 80% der Originalkapazität drin) Dank der eingebauten Intelligenz ist es praktisch unmöglich diese zu beschädigen. 

Somit ist es eine Budgetfrage. Ich empfehle eine 100Ah Lithiumbatterie. 
Ansonsten 1x 150Ah AGM oder grösser, siehe meinen Shop. 
Für induktives kochen oder wenn man längere Zeit (mehr als 3 Minuten) über 1500W aus der Batterie ziehen will, sollte man eine 150Ah Lithium oder grösser nehmen. 

  

5.) Elektroverdrahtung

Keine Angst, die 12V Verdrahtung ist einfacher als du denkst.
Nur gibt es keine Youtubes oder Homepages die es meiner Meinung nach so erklären, dass alle draus kommen. 
Daher habe ich einen Showroom in Winterthur mit einer kompletten Verdrahtung. Komm doch vorbei, ich zeige dir, wie es geht. Gratis. 

Folgende Punkte kann ich jedem so erklären, dass er es nachher selber bauen kann: 
Solarpanel, Landstrom, Dualbatterie, Batterie, Hauptsicherung, Einzelsicherungskasten, Kabelquerschnitte, Crimpen von Kabeln, Plus / Minus Fragen, Wasserhahnverdrahtung, Pumpen, Lampen, Kühlschränke/Boxen usw.